Hackschnitzelheizung - Kosten, Nutzen und Umweltbilanz
Im Vergleich zu etablierten Ölheizungen
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Hackschnitzelheizung - Betriebskosten, Einsatzbereich und Umweltverträglichkeit im Vergleich
- Von Hackschnitzelheizungen wurde schon oft berichtet, weit verbreitet sind sie aber noch nicht. Hier wird beleuchtet, ob Hackschnitzelheizungen einen echten Mehrwert gegenüber etablierten Heizsystemen wie der Ölheizung oder der Gasheizung bieten und eine umweltfreundliche Alternative darstellen.
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Funktionsweise der Hackschnitzelheizung
Im Betrieb werden Holzschnitzel verbrannt. Die durch den Brennvorgang erzeugte Hitze wird wie bei einer Ölheizung genutzt, um Heißwasser zu erzeugen. Im Gegensatz zur Ölheizung benötigt die Hackschnitzelheizung einen zusätzlichen Warmwasserwärmespeicher, da sie nur im Regelbetrieb effizient laufen kann. Und dieser setzt eine vollständige Verbrennung der Hackschnitzel im Wechsel mit Aufwärm- und Ausbrandphase voraus.
Wird nun Heißwasser benötigt, wenn gerade nicht die größte Hitze im Kessel erzeugt wird, so stammt dieses aus dem Warmwasserspeicher. Die Holzschnitzeleinbringung erfolgt über automatische Beschickung. Der Lagerraum für die Hackschnitzel muss etwa zehnmal so groß angesetzt werden wie ein Ölspeicher. Die Zuführung aus dem Lagerraum in die Brennkammer erfolgt meist über Schneckenförderer oder andere hydraulische Systeme.
Einsatzmöglichkeiten und Wartung
Wenn der nötige Platz vorhanden ist, lässt sich eine Hackschnitzelheizung im Prinzip wie eine Ölheizung für die Wasserversorgung im Haus verwenden. Die Regeltechnik der Hackschnitzelheizungen ist aber komplizierter, weil sich das Brenngut im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen häufig qualitätsmäßig unterscheidet. Zudem erfordert die Einbindung eines Warmwasserspeichers zusätzliche Anforderungen an die Steuertechnik. Außerdem sind regelmäßige Wartungstätigkeiten in Form von Ascheentnahme, sowie, bei einfachen Modellen, eine Rauchfangreinigung erforderlich. In der Regel reicht eine jährliche Wartung der Anlage aus, Hackschnitzelheizungen sind aber relativ störanfällig, sodass es zu Zwischenintervallen kommen kann.
Anschaffungs- und Betriebskosten
Hackschnitzelheizungen sind erst ab einem gewissen Leistungsbedarf sinnvoll, man geht von etwa 20 kW aus. Daher benötigen sie einigen Platz. Die Anschaffungskosten sind zudem deutlich höher als bei herkömmlichen Heizungsanlagen. Der Betriebsstoff ist dagegen deutlich günstiger als fossile Brennstoffe. Im Betrieb verbraucht die Hackschnitzelheizung allerdings relativ viel Strom. Es empfiehlt sich, genau zu kalkulieren, ab welchem Zeitpunkt die Einsparungen bei den Brennstoffen die Anschaffungskosten kompensieren können.
Umweltverträglichkeit
Die Hackschnitzelheizungen arbeiten weitgehend klimaneutral, beim Verbrennen wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie vorher in den Pflanzen gebunden wurde. Auch die Aufbereitung und der Transport der Hackschnitzel erfordert weniger Aufwand als bei fossilen Brennstoffen. Wenn die Hackschnitzelheizung richtig eingestellt ist, sind die Emissionen von Kohlenmonoxid, Staub und Stickoxiden, gegenüber Öl- und Gasheizungen, nur leicht erhöht. Insgesamt ergibt sich eine positive Umweltbilanz.
Fördermöglichkeiten
Bei der Anschaffung einer Hackschnitzelheizung gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse. Weitere Zuschüsse sind bei gleichzeitiger Anschaffung einer Solaranlage oder Wärmepumpe möglich.
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Fazit
Die Hackschnitzelheizung ist dann eine gute Wahl, wenn eine große Energiemenge benötigt wird, genug Platz für die Lagerung des Brenngutes vorhanden ist und günstiges Brennmaterial quasi als Abfallprodukt zur Verfügung steht. Sollte das nicht der Fall sein, könnte zum Beispiel eine Holzpelletheizung die günstigere Alternative darstellen.
27.08.2018 22:04 Uhr