Mein Buchtipp im Juli: Elena Ferrante Band 1-4
Liebe und Freundschaft
Kategorien: Freizeit Lesen
Eine Hymne auf die wahre Freundschaft
"Meine geniale Freundin" heißt der erste Band von Elena Ferrante, deren neapolitanische Saga die 50er Jahre zum Schauplatz hat. Lila und Elena, zwei Mädchen aus einfachen Verhältnissen, deren Zukunft von den Entscheidungen ihrer Väter abhängt, lernen sich in der Schule kennen. Aus einer anfänglichen Rivalität entsteht eine innige Freundschaft, deren Kraft größer als Liebe und vernichtender als Hass sein kann - auch gegeneinander gerichtet. Es ist ein Buchtipp für Menschen, die den Wert wahrer Freundschaft kennen - und die die Freundinnen begleiten wollen: durch das Erwachen der Selbstbestimmung in einer von Männern dominierten Gesellschaft.
Liebe, Verrat und Verzweiflung - "Die Geschichte eines neuen Namens"
Die neapolitanische Saga von Elena Ferrante begleitet in diesem zweiten Band die Freundinnen Lila und Elena durch ihr junges Erwachsenenleben. Während die eine am Tag ihrer Hochzeit von den falschen Spielen ihres Mannes erfährt, kämpft die andere mit einer unglücklichen Liebe und der Erkenntnis, dass aller schulischer Fleiß nichts hilft, wenn Neapels Gesellschaft Frauen am Herd sehen will. Die Freundinnen scheinen einander Halt zu geben - und doch bleibt da ein Zweifel, ob sie sich wirklich vertrauen können. Es ist ein Buchtipp für Leser, die in der Geschichte versinken wollen: Zum mitfühlen, mitverlieben, miterleben.
Zwei Herzen schlagen für denselben Mann
In "Die Geschichte der getrennten Wege" wandelt sich die Freundschaft von Lila und Elena. Während Elena Neapel verlässt und den gesellschaftlichen Aufstieg forciert, wirft Lila alles fort, was sie an Annehmlichkeiten hatte und schlägt sich als alleinerziehende Fabrikarbeiterin durch die wilden siebziger Jahre. Die neapolitanische Saga bekommt in diesem dritten Band eine deutliche Wendung - die Autorin Elena Ferrante lässt jetzt den einen Mann in den Vordergrund treten, der beiden Frauen wirklich wichtig ist. Und trotz oder gerade wegen dieser Rivalität ist ihre Freundschaft stärker und weltenüberbrückender als je zuvor.
Sechs Jahrzehnte einer Freundschaft - das Ende der Wahrheit?
Elena Ferrante hat die neapolitanische Saga mit diesem überraschenden vierten Band vollendet - noch einmal unterwirft sie die Freundinnen schweren Prüfungen, die alles in Frage stellen, was Lila und Elena je verbunden hat. Dieser Buchtipp klärt auf, wie Zuneigung sich wandeln kann: "Die Geschichte des verlorenen Kindes" zeigt Lila ihre Grenzen in der chauvinistischen Geschäftswelt und lässt Elena dem vermeintlichen Glück zu sehr vertrauen. Beide Frauen müssen sich der Wahrheit ihrer Freundschaft stellen: Wofür brauchen sie einander wirklich?
28.12.2020 23:30 Uhr