Sturm & Maroni mit richtigen Wein

Ein Reisebericht mit kulinarischen Widrigkeiten von Christoph Bayr

Kategorien: Ausflugsziele Essen und Trinken

Wer die Steiermark besuchen will, sollte neben der Landeshauptstadt Graz (Kulturhauptstadt 2003) und dem „rassigen“ Norden der Obersteiermark auch den „gemütlichen“ Süden der Südsteiermark aufsuchen. Eine Hügellandschaft, vergleichbar mit der Toskana, auch hier sind die Bauern häufe auf den Bergrücken zu finden und nicht in Windgeschützen Mulden, was auf ein mildes Klima schließen lässt. Und tatsächlich haben wir Anfang Oktober kürzärmlig sonntägliche Terrassen-Sonne genießen können auf unserer Entdeckungsreise durch die Südsteiermark.

Ende September essentiellen Anorak im Kofferraum
Den in Wien ab Ende September essentiellen Anorak im Kofferraum lassend verlassen wir bei Leibniz die Südautobahn und begeben uns auf die kurvenreiche Auffahrt nach Kitzeck. Vorbei an so mancher sonnenbeschienen Kurve wo Männer in alten Eisenöfen Maroni braten und Frauen Schilcher Sturm an Gäste auf einfachen Bierbänken ausschenken, reiten wir in Kitzeck ein. Mit einiger Mühe einen sonnigen Tisch erwischend, bestellen wir beim Wirt Sturm was uns einen Vortrag über Wein „einbrockt“.

Das sei der Embryo des Weins und wir würden doch auch kein ungeborenes Schwein essen. Wir sollten doch richtigen Wein trinken und nicht diese steuer schonende, weil von der Behörde noch nicht erfasste, verdauung zerstörende „Plörre“ konsumieren. Wir haben dann nichts konsumiert, zumindest nicht bei diesem Buschenschank, sondern beim nächsten. Gibt ja genug!

Durch Harmonika Musik und harzigem Holzfeuer Geruch
Begrüßt von Harmonika Musik und harzigem Holzfeuer Geruch sind wir in einer Hofeinfahrt, wo sich normalerweise Traktoren tummeln, auf erwartendes gestoßen. Gemütliche Menschen, frische Strauben, Schmalz Brote und natürlich Sturm mit Maroni alles in herbstlicher Sonne getaucht. Zu den Maroni ist zu sagen, das diese, im Gegensatz zu denen die man in der Stadt kaufen kann, wirklich verbrannt werden. Auf offenen Feuer so lange „geschupft“ bis die verkohlte Schale abfällt, ist eine Kunst, die nicht alle beherrschen.

Aber die ein oder andere schwarze Stelle auf der heißen Kastanie wird verziehen und wir greifen ordentlich zu. Leider hatte der erste Wirt in einer Sache doch recht. Sturm zerstört die Verdauung. Doch das merkt man erst am nächsten Tag.

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Diese Artikel in der Kategorie Freizeit könnten Sie auch interessieren

Werbung


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu Sturm & Maroni mit richtigen Wein

Es sind noch keine Kommentare zu
"Sturm & Maroni mit richtigen Wein"
vorhanden.