Hühner als Haustier
Kategorien: Tiere Garten Haus Freizeit
Mit überschaubarem Aufwand täglich zum frisch gelegten Ei greifen
Die Entscheidung, Hühner als Haustier zu halten, kann unterschiedlich motiviert sein. Nicht selten sind es Skandale um die miserablen Lebensbedingungen in Mastanlagen, die Privatpersonen dazu bewegen, einen Teil des Gartens in eine kleine Hühnerfarm zu verwandeln. Sobald Stall und Auslauf vorhanden sind, genügen schon wenige Aufwandsminuten am Tag, um sich am Nutztier und an der autarken Versorgung mit Ei oder Fleisch zu erfreuen.
Gesetzliche Vorgaben
Wer als Kleintierhalter akiv sein und verantwortungsvoll Hühner als Haustier halten möchte, erfüllt die in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutzV) aufgeführten tierschutzrechtlichen Mindeststandards problemlos. Da sich letztere in erster Linie an gewerbliche Hühnerhalter richten, sollten sich Hobby-Hühnerhalter idealerweise an den Richtlinien von Tierschutzverbänden orientieren. In ihnen finden sich Informationen über Anforderungen hinsichtlich einer artgerechten Haltung wie Auslauf, bequemer Schlafplatz und Legenest.
Viele private Hühnerhalter in Deutschland wissen nicht um die Pflicht, jedes im heimischen Garten gehaltene Huhn beim zuständigen Veterinäramt zu registrieren und bei der Tierseuchenkasse zu melden. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass im Seuchenfall einer Verbreitung möglichst schnell entgegengewirkt werden kann. Entsprechende Kosten sind - wenn überhaupt - minimal. Alle drei Monate ist eine Impfung gegen die Newcastle-Krankheit erforderlich. Dazu ist es jedoch nicht nötig, dass der Nutztierhalter seine Hühner jedes Mal zum Tierarzt bringt. Es genügt, das Impfmittel vor Ort über das Trinkwasser zu verabreichen.
Braucht es eine Baugenehmigung für den Hühnerstall?
Folgt der Kleintierhalter dem Gebot der Rücksichtnahme und übertreibt er es nicht mit der Zahl an gehaltenem Federvieh, ist selbst in einem reinen Wohngebiet mit keinem Genehmigungsproblem zu rechnen. Sofern die Hühner in einem feststehenden Stall untergebracht werden sollen, ist es ratsam, sich im Vorfeld beim zuständigen Bauamt über etwaige Vorschriften zu informieren. So können je nach Bundesland die maximale Höhe des Hühnerstalls oder der Mindestabstand zum Nachbargrundstück gesetzlich festgelegt sein. Soll es für das gefederte Haustier hingegen ein mobiler Hühnerstall sein, bedarf es keiner baurechtlichen Genehmigung.
Krähen und Gackern stellt Nachbarschaft auf die Probe
Viele Menschen stören sich leider am morgendlichen herzhaften Krähen des Hahns oder am freudigen Gackern der Hühner. Um einem möglichen Streit mit den Nachbarn vorzubeugen, empfiehlt es sich, mit ihnen Rücksprache zu halten, bevor die Nutztier-Gruppe angeschafft wird. Als Mittel zur Überzeugung dient idealerweise das vom glücklichen Huhn frisch gelegte Ei, welches zukünftig gerne einmal über den Zaun gereicht wird. In Fällen, in denen der Weg nicht am Juristen vorbei führt, wird das Nachbarrechtsgesetz bemüht. In der Folge kommt es zu Urteilen, in denen bestimmte Weckzeiten oder Krähpausen festgelegt werden.
Brauchen die Hühner überhaupt einen Hahn?
Vorweg sei gesagt, dass es nicht zwingend eines Hahns bedarf, um täglich frische Eier aus dem Legenest zu nehmen, denn für das Eierlegen ist kein Hahn notwendig. Anders sieht es aus, wenn eine Fortpflanzung der Nutztier-Gruppe angestrebt wird. Vorteilhaft ist sein Vorhandensein, da er zu einem sozialen Frieden in der Gruppe beiträgt. So tritt er bei Streitigkeiten unter den Hennen als Schlichter auf. Zudem verteidigt er seine Gruppe, indem er mit bestimmten Lauten beispielsweise vor Greifvögeln warnt. Zu den Nachteilen zählen die mögliche Lärmbelästigung sowie 'zerrupft' aussehende Hennen, die einem starken Fortpflanzungsdrang ausgesetzt sind.
04.09.2019 18:47 Uhr